Jugendhof Brandenburg - Wohngruppenhaus 1+2

Jugendhof Brandenburg - Wohngruppenhaus 1+2

Ökologisch-Soziales Modellprojekt
Daten
Standort:Behnitzer Weg 12, 14641 Berge
Baubeginn:1993
Fertigstellung:1994/1995
  • 2-geschossiger Wintergarten mit Gemeinschaftsraum
  • Verwendung von Isofloc-Zellulosedämmstofffür Haus 1 und Isoperl-Dämmstoff für Haus 2
  • Alle Wohnräume sind nach Süden orientiert
  • Individuelle Farbgestaltung
Baubeschreibung

Konzept

Die gerundete nach Süden ausgerichtete Form dient neben der Sonnenenergienutzung auch der Erfüllung der Anforderung, Wohnräume gleicher Qualität für die Jugendlichen herzustellen. Im Obergeschoß gibt es einen Gemeinschaftsraum mit Kamin für die Jugendlichen, der sich auf einer Galerie befindet. Auf der Nordseite liegen die Nebenräume sowie Küche und Erschließung, die über den Gemeinschaftsbereich im Obergeschoß Sonnenlicht erhalten. Der Grundriß erlaubt die Nutzung aller Erdgeschoßräume für Rollstuhlfahrer, da alle wesentlichen Funktionen erreichbar sind und die Wohnküche der Haupttreffpunkt der Jugendlichen ist. Die Kammer im Obergeschoß wird von einer Betreuungsperson als Büro benutzt.

Nutzung

Am Rande der Gemeinde Berge ist der Jugendhof Brandenburg als sozial ökologisches Modellprojekt entstanden. Die Anlage besteht aus einem intern genutzten Hofbereich ohne öffentlichen Zugang, einem Seminarzentrum mit Wirtschaftseinheit und drei behindertengerechten Wohngruppenhäusern sowie einem Gästehaus. Die Wohngruppenhäuser werden von jeweils bis zu sechs Jugendlichen als Wohngemeinschaft in familienähnlicher Struktur bewohnt. Die zweigeschossigen Gebäude 1 und 2 mit flachen begrünten Dächern und weitgehender Südausrichtung der Hauptnutzflächen fügen sich unauffällig in das Landschaftsbild. Das Wohngruppenhaus 3 ist nur eingeschossig. Alle Gebäude sind als Niedrigenergiehäuser konzipiert und bestehen aus umweltfreundlichen Baustoffen.

Konstruktion

Die Außenwände der Wohngruppenhäuser sind in Holzständerbauweise (Nordex) errichtet, die Zwischenräume mit Isofloc- bzw. Isoperl-Zellulosedämmung verfüllt. Wände und das begrünte Kaltdach (Holz-Leichtbauträger) sind innen mit Rauhspundschalung und Sperrholz- bzw. Gipsspanplatten beplankt. Innenwände und aussteifende Außenwände sind aus Ziegeln gemauert. Die Erdgeschoßdecke ist eine Konstruktion aus Filigranträgern und Ziegelhohlkörpern. Die begrünten und hinterlüfteten Pultdächer liegen auf Holz-Leichtbauträgern. Der schwimmende Zementestrich ist auf Kokoswolle-Estrichdämmplatten verlegt. Als Gehbelag wurde Linoleum verwendet. Die Dachkonstruktion besteht aus Gipsspanplatten auf einer Rauhspundschalung (innen), Isofloc/Isoperl-Dämmung, Rauhspundschalung mit Windschutzpapier, 8 cm Luftschicht/Konterlattung, Sperrholzlage, zweilagiger Dachabdichtung und Gründachaufbau mit einer 20 cm dicken Substratschicht. Das Traufgesims ist als gewölbtes Holzschalungsband ausgebildet.